Für viele Paare ist ein Baby das i-Tüpfelchen der Beziehung. Denn dann ist es endlich eine richtige Familie. In der Schwangerschaft scheint das Paar noch überglücklich zu sein und beide können es kaum erwarten endlich Eltern zu werden. Ist das Baby dann aber da, kann sich das Ganze schnell ändern.
Denn ein Baby braucht viel Liebe und Aufmerksamkeit. Oft kommt es vor, dass die Partnerschaft dabei auf der Strecke bleibt, da sich alles nur noch um das Baby dreht. Besonders in der Anfangszeit ist alles noch so neu und aufregend. Nach und nach kann es allerdings passieren, dass man durch den ganzen Baby-Stress kaum noch Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Partners aufbringt. Man ist nicht nur gestresst, man ist auch noch chronisch müde und macht sich kontinuierlich Gedanken um das Baby. Man hat also keine Zeit mehr füreinander, es gibt weniger Zärtlichkeit und oft auch weniger Sex. Dies macht das Baby für viele zu einen wahren Beziehungskiller. Genau aus diesem Grund trennen sich auch viele Paare in dieser Phase ihrer Partnerschaft.
So kann es enden, muss es aber nicht!
Man kann eine glückliche Beziehung führen, auch mit Baby. Natürlich gibt es nicht die eine Strategie, die immer zu hundert Prozent funktionieren wird. Aber man kann individuell als Paar einen Weg finden, in einer harmonischen Beziehung weiterhin miteinander zu wachsen. Dazu müssen allerdings beide gewillt sein, an der Partnerschaft zu arbeiten. Denn wenn nur einer das Ruder in die Hand nimmt, werdet ihr nicht weit kommen. Um als Paar zu funktionieren und die glückliche Familie zu haben, die ihr euch wünscht, müsst ihr ein Team sein. Dabei gibt es vier Dinge die ihr beachten solltet:
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass irgendwo der perfekte Partner auf dich wartet.
Besonders in anstrengenden Zeiten, wenn wir unter Druck stehen, kommt in der Partnerschaft meist unsere unschöne Seite zum Vorschein. Genauso ist dies auch bei deinem Partner der Fall. Wenn ihr zu Anfang eine harmonische Zeit miteinander hattet, heißt das nicht, dass dies auch so bleiben wird, wenn das Kind da ist. Anfangs konntet ihr euch noch leicht zurückziehen, wenn es mal kriselte zwischen euch beiden. Jetzt habt ihr eine gemeinsame Aufgabe, nämlich das Kind.
Außerdem werdet ihr nicht immer gleicher Meinung sein, was das Wohlergehen eures Kindes angeht. Daher ist Streit quasi vorprogrammiert. Und das nagt unheimlich an der Partnerschaft. Irgendwann kommt so manch einer an den Punkt, an dem man glaubt, der Partner sei nicht mehr der Richtige. Es funktioniert einfach nicht mehr. Das ist nicht mehr der Mensch, in den man sich verliebt hat.
Bevor du aber den Entschluss triffst und die Beziehung beendest, solltest du dir bewusstmachen, dass du nirgendwo auf diesem Planeten den absolut perfekten Partner finden wirst. In schwierigen Zeiten ist es völlig normal, dass man sich streitet. Krisen sind vor allem dazu da, um sie zu überstehen und die Partnerschaft zu vertiefen. Du wirst in dieser Zeit nicht nur die scheußlichen Seiten deines Partners kennenlernen, sondern auch deine eigenen. Lasst euch von dieser Zeit nicht fertig machen, sondern seht sie eher als Herausforderung für eure Beziehung und als Gelegenheit gemeinsam zu wachsen.
Gehe mit der richtigen Erwartung an die Sache heran.
Manche Paare wünschen sich nichts mehr als ein Baby. Denn der Nachwuchs würde die Liebe vervollständigen und dann wäre man endlich eine richtige Familie. Viele glauben, dass dann alles besser werden würde. Vielleicht würde der Partner dann anfangen mehr Verantwortung zu übernehmen. Oder vielleicht würde der Partner sich dann endlich vollständig binden wollen.
Eine Sache ist jedoch sicher: Es wird nicht einfacher werden!
Du solltest ein Baby niemals als die Rettung eurer Beziehung in Betracht ziehen. Denn die Gründung einer Familie setzt voraus, dass die Partnerschaft schon ein starkes Fundament hat. Ist dieses nicht vorhanden, dann wird das Zusammenleben nur noch umso schwieriger mit einem Kind sein. Das ist, als würde man ein Haus auf einem losen und unsicheren Untergrund bauen. Man riskiert, dass irgendwann alles zusammenbricht, bzw. die Beziehung auseinander geht.
Sehe das Ganze also als Erweiterung eurer Beziehung an und nicht als Ergänzung. Ihr habt eine zusätzliche gemeinsame Aufgabe zu erfüllen. Das kann euch natürlich mehr zusammenschweißen, allerdings nur dann, wenn ihr an eurer Beziehung arbeitet.
Lass deinen Partner dir mit dem Baby helfen.
Wenn das Baby da ist, wollen wir natürlich, dass alles vorbereitet ist und funktioniert. Das Kind soll einfach nur das Beste bekommen. Und genau deshalb übernehmen wir die meiste Arbeit am liebsten selbst. In der Angst, der Partner könnte es nicht „richtig“ machen, halten manche ihn lieber auf Abstand.
Versuche dich allerdings ein wenig zurückzunehmen. Es gibt wahrscheinlich eine Menge Dinge, die du anders tun würdest, als dein Partner. Aber es ist wichtig, dass du ihn in die Arbeit mit einbeziehst. Teile dir die Aufgaben mit ihm. Lass ihn dir bei der Arbeit mit dem Kind helfen.
Denn wenn du deinen Partner zu sehr außen vor lässt, wird er sich automatisch von dir und dem Kind entfernen. Er ist Teil der Familie, also sollte er auch teilhaben an dem Familienleben. Du wirst außerdem merken, dass es unglaublich angenehm sein kann, zu spüren, dass man nicht alleine mit der Arbeit dasteht, sondern ein Team ist.
Erinnere dich daran, dass du immer noch eine Beziehung führst.
Es kann manchmal ganz schön hart sein eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein. Ein Kind kann einem so manche Nerven rauben. Dennoch darfst du dein Fundament, deine Beziehung, nicht aufgeben. Auch wenn du jetzt Mutter oder Vater bist, bist du trotzdem noch in einer Partnerschaft.
Lasse deinen Partner spüren, dass du ihn immer noch liebst und auch für ihn da bist. Nehmt euch unbedingt Zeit füreinander – mit dem Baby und ohne dem Baby. Nutzt zum Beispiel die Zeit für euch, wenn das Baby gerade schläft. Ebenso wichtig, wie die Zeit mit deinem Partner, ist die Zeit für dich selbst. Für eine glückliche Beziehung musst selbst mit dir im Reinen sein. Tu dir selbst auch mal etwas Gutes. Treff dich alleine mit Freunden, gehe deinen Hobbies nach oder mache einfach nur einen Spaziergang. Verbringe bewusst Zeit mit dir selbst.